Komponisten


Camillo Schumann (1872-1946)

wurde am 10.März 1872 in Königstein/ Sachsen als Sohn des Stadtmusikdirektors Clemens Schumann (1839-1918) geboren.
Schon im frühen Kindesalter lernte er mehrere Instrumente zu beherrschen und trug viel zum häuslichen Musizieren bei. Im Alter von 12 Jahren übernahm er die Leitung der örtlichen Bläsergruppe zum traditionellen Turmblasen auf dem Turm der Stadtkirche.
1889 trat er in das Leipziger Konservatorium ein, und erhielt dort bis 1893 eine grundlegende Ausbildung. Seine Lehrer waren der Komponist Carl Reinecke, der Musiktheoretiker Salomon Jadassohn, der Klavierpädagoge Bruno Zwintscher und der Organist Paul Homeyer. 1894/95 ging er nach Berlin an die Hochschule für Musik und studierte bei Woldemar Bargiel und Robert Radecke und machte dort „einen in jeder Hinsicht rühmenswerten“ Abschluss. Am 1.Oktober 1896 wurde er an die Stadtkirche St. Georg in Eisenach und an die Wartburgkapelle berufen. Dort entwickelte er sein Talent in höchstem Maße, interpretierte fast alle Orgelwerke von Gabrieli bis Reger, und kümmerte sich besonders um die Pflege der Bach’schen Musik.

Seine Sonate Nr. 3 für Klavier und Violine op. 78 in a-Moll beweist ein hohes Maß an Klangsinn, Wissen um die Möglichkeiten der Instrumente und kompositorischen Scharfsinn. Effekte kommen bei ihm wie selbstverständlich, und das macht seine Musik für den Zuhörer so interessant.

 

Adolf Sandberger (1864-1943)

wurde 1864 in Würzburg geboren, studierte Komposition und Musikwissenschaften in München, Berlin und Würzburg, wo er 1887 promovierte.
Nach einer längeren Studienreise durch Europa wurde er zunächst Konservator an der Bayerischen Staatsbibliothek in München und lehrte nach seiner Habilitation an der Universität in München. Ihm ist es zu verdanken, dass sich die Musikwissenschaft in München etablieren konnte. Sein besonderer Verdienst ist die Gründung der „Denkmäler der Tonkunst in Bayern“, einer Institution, die er bis 1931 leitete und die weltweit große Beachtung erfährt, besonders, wenn es um die
Pflege alter Musik geht.
Als Komponist war er zu seiner Zeit sehr geachtet. Er war unter anderem auch der Lehrer von Werner Egk.

Seine Kompositionen umfassen Werke für Kammermusik, Klaviertrios, Streichquartette, Klaviermusik, Lieder, Chöre, Orchesterwerke und Opern. Er starb 1943 in München.
Im kleinen Hauskonzert wird seine Sonate für Violine und Klavier op. 10 in D-Dur erklingen. Seine Musik ist durch Leidenschaftlichkeit, Pathos und Virtuosität geprägt.

 

Ludwig Thuille (1861-1907)

Ludwig Thuille (1861-1907)stammt aus Bozen und war schon als Gymnasiast in München, um die Osterferien im Kreis der Musikerfamilie seines etwas jüngeren Freundes Richard Strauss zu verbringen. Strauss konnte die Ankunft seines liebsten, besten, schönsten, herrlichsten Ludwig kaum erwarten und versicherte ihm per Brief im Dezember 1878 nach Innsbruck: "Wenn Du auf Ostern unser Wohnzimmer betrittst, so soll Dein 1. Blick auf die Partitur von Don Juan, Fidelio und Freischütz fallen und dahinter sollen als Reserve gute bairische Cigarren und Bier, das wir im Hause haben, fallen."

Ludwig Thuille hatte nach einer tristen Kindheit in Bozen - er war 1872 mit elf Jahren bereits Vollwaise - schließlich 1876 in Innsbruck bei Pauline Nagiller, der Witwe des Musikdirektors Matthäus Nagiller, eine liebevolle Heimstätte und die Bekanntschaft mit Familie Strauss gefunden. Frau Nagiller sorgte dafür, dass der talentierte Fünfzehnjährige in Innsbruck neben dem Gymnasium gediegenen Musikunterricht besuchte: bei Josef Pembaur dem Älteren in Klavier- und Orgelspiel sowie Musiktheorie. Josef Pembaur d.Ä., einst selbst Student an der Königlichen Musikschule in München bei Josef Rheinberger und Franz Wüllner, empfahl seinen Schützling an Rheinberger. Damit wurde der Tiroler Vater der sogenannten „Münchner Schule“ und Ratgeber von Richard Strauss.

Sein Werk umfasst Kammermusik, Lieder, Chorwerke, Opern und sinfonische Musik.
Auf dem Programm des Hauskonzerts steht die Sonate für Violine und Klavier op. 1 in f-Moll, die in vielen Teilen bereits an den späteren Richard Strauß erinnert.

 

 

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