Wieder-Aufführung des Oratoriums "Ruth" von Georg Schumann am
4.11. 2003 in der Philharmonie Berlin.
Erinnerung an den Mitbegründer der GEMA anlässlich des
100-jährigen Jubiläums der deutschen Autorengesellschaft.
von Prof. Dr. Reinhold Kreile, Vorstandsvorsitzender der GEMA
München/Berlin, 30.10.2003
Die Wieder-Aufführung des Oratoriums "Ruth" von Georg Schumann findet nach nahezu 60 Jahren am Dienstag, 4. November 2003, um 20 Uhr in der Philharmonie Berlin statt.
Den Einführungsvortrag halten die Musikwissenschaftler Dr. Albrecht Dümling und Dr. Gottfried Eberle um 19.00 Uhr im Südfoyer der Philharmonie.
Das Oratoium kommt aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der GEMA in Zusammenarbeit mit der Georg Schumann Gesellschaft Berlin sowie DeutschlandRadio Berlin zu Gehör.
Der Komponist Georg Alfred Schumann (1866-1952), Direktor der Sing-Akademie zu Berlin von 1900-1952, engagierte sich erfolgreich für die rechtliche Verankerung des Urheberschutzes in Deutschland und die Anerkennung der Rechte seiner Komponisten-Kollegen. Bei der Gründung der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer 1903 wurde er in den Vorstand gewählt und blieb jahrzehntelang dessen Mitglied. Die Aktivitäten Georg Schumanns für die musikalische Kultur des Landes zeigen sich auch in den zahlreichen wichtigen Ämtern, die er bekleidete: So war Georg Schumann seit 1918 Vizepräsident und seit 1934 Präsident der Preußischen Akademie der Künste. Bis zu seinem Tod 1952 stellte er sich aktiv den Aufgaben, die gesellschaftspolitische Umbrüche mit sich gebracht haben. Für seine Lebensleistung erhielt Georg Schumann 1951 als erster Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Die GEMA ehrte ihn mit der Ehrenmitgliedschaft.
Prof. Dr. Reinhold Kreile, Vorsitzender des Vorstands der GEMA:
"Wir freuen uns, dass Georg Schumanns größter Erfolg, das Oratorium »Ruth« (Uraufführung 1908 in Hamburg) nunmehr vom Philharmonischen Chor Berlin, den Berliner Symphonikern und den Solisten Michaela Kaune (Ruth), Cornelia Kallisch (Naomi), Johannes von Duisburg (Boas) und Sebastian Bluth (Priester) unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle zur Wieder-Aufführung gebracht wird."
"Denn wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit kennen, und es sind die Pioniere des Urheberrechts, denen die Kreativen des Landes viel zu verdanken haben. Die Erinnerung an die Männer der ersten Stunde bietet vor allem Anlass, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass der musikalische Urheberschutz zu den elementaren Bestandteilen einer humanen und kultivierten Gesellschaft gehört und dass die angemessene Vergütung der Nutzung geistigen Eigentums nach wie vor Grundlage der Weltkultur bleiben muss. Dies bedeutet auch, dass die GEMA die Verdienste der Vergangenheit als Auftrag sieht, die vielfältigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aktiv in Angriff zu nehmen, um auch in den nächsten 100 Jahren eine verlässliche Treuhänderin aller Musikautoren und ein unverzichtbarer Teil der Musikkultur Deutschlands und Europas zu sein."